Begrenzte Daten über Nanomaterialien in Abfällen sind für Abfallbewirtschafter immer noch wertvoll – Ein neuer Bericht zeigt, dass nur wenige Daten über die Menge der Abfallströme mit Nanomaterialien in der EU vorliegen. Dennoch sind die vorhandenen öffentlichen Daten über Abfälle für Abfallbewirtschafter, Wissenschaftler, Regulierungsbehörden und möglicherweise auch für Verbraucher sehr wertvoll.
Allgemeiner Überblick
Mit den derzeit verfügbaren Daten ist es nicht möglich, eine genaue Schätzung der Mengen an Nanomaterialien in verschiedenen Abfallströmen vorzunehmen. Dennoch können Wissenschaftler bestehende öffentliche Datenbanken nutzen, um die Massenströme von Nanomaterialien zu Abfallentsorgungseinrichtungen und den Verbleib von Nanomaterialien in der Umwelt abzuschätzen. Solche generischen Massenflussmodelle wurden häufig verwendet, um einen allgemeinen Überblick über die Verteilung bestimmter Nanomaterialien in der Umwelt zu erhalten.
Stand der Technik
Die Studie zeigt auch, dass Verbrennung und Abwasserbehandlung die Freisetzung einiger der am häufigsten verwendeten Nanomaterialien in die Umwelt sehr wirksam reduzieren. Auch bei der Charakterisierung und Messung von Nanomaterialien wurden erhebliche Fortschritte erzielt, was dazu beitragen dürfte, in Zukunft genauere Daten über Abfälle aus Nanomaterialien zu erhalten.
Rechtliche Verpflichtungen
b 2020 sind Hersteller und Importeure von Nanomaterialien gesetzlich verpflichtet, im Rahmen ihrer REACH-Registrierungen zu melden, wenn Nanomaterialien (d. h. Nanoformen von Chemikalien) in Verkehr gebracht werden. Informationen über spezifische Mengen hergestellter oder importierter Nanoformen sind im Rahmen von REACH jedoch nicht erforderlich. Stattdessen verpflichtet die Verordnung die Hersteller, die Gesamtmenge der hergestellten Chemikalie zu melden. Dies gilt sowohl für die nano-materiellen Formen der Chemikalie als auch für die nicht-nano-materiellen Formen.
Einige Herausforderungen
Obwohl öffentliche Datenbanken nützlich sind, stellt der Mangel an quantitativen Informationen über Nanomaterialien eine Herausforderung dar. So ist beispielsweise eine Analyse der Exposition von Arbeitnehmern in Abfallentsorgungseinrichtungen erforderlich, um besser zu verstehen, welche Tätigkeiten die größten Risiken der Exposition gegenüber hergestellten Nanomaterialien bergen, und um die wirksamsten Maßnahmen zur Risikominderung zu ermitteln.
Forschung bleibt auf akademischem Niveau
Obwohl Wissenschaftler aktiv an Anwendungen für Nanomaterialien forschen, die zum Aufbau einer Kreislaufwirtschaft beitragen könnten, wurde in der Studie festgestellt, dass ein Großteil der Forschung derzeit noch auf akademischer Ebene stattfindet. Es sind weitere Arbeiten erforderlich, um diese Forschung in praktische und wirtschaftlich tragfähige Anwendungen umzusetzen.
Hintergrund der Studie
Der Bericht mit dem Titel „Study on the Product Lifecycles, Waste Recycling and the Circular Economy for Nanomaterials“ (Studie über den Produktlebenszyklus, das Abfallrecycling und die Kreislaufwirtschaft für Nanomaterialien) wurde von der Beobachtungsstelle der Europäischen Union für Nanomaterialien (EUON) in Auftrag gegeben, die von der ECHA betrieben und gepflegt wird. EUON bietet Informationen über die auf dem EU-Markt vorhandenen Nanomaterialien. Es wird von der Europäischen Kommission finanziert. Die Untersuchung wurde von RPA Europe durchgeführt.
Quelle: ECHA
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